Jaš Otrin began seine Musik- und Ballettausbildung auf dem heutigen Konservatorium seiner Heimatstadt Maribor (Slowenien). Sein Studium an der Hochschule für Musik München (Ballett Akademie) schloss er in der Klasse von Prof. Manniegel als Stipendiat der Heinz Bosl Stiftung mit Auszeichnung ab. Gleich nach seinem Diplom schloss er sich dem Bayerischen Staatsballett unter der Leitung von Konstanze Vernon an, wo er schon sehr bald solistische- und erste Solorollen, sowohl im klassischen als auch im modernen Repertoire, übernahm. Der Höhepunkt war sicherlich die Rolle des Prinzen Siegfried im Schwanensee mit der Primaballerina Elena Pankova.
Im Jahre 1998 brachte ihn Wayne Eagling ans „Het National Ballet“ nach Amsterdam, wo er als Prinz in Cinderella (chor. Sir F. Ashton) mit Anna Seidl, debütierte. Nach einem kurzen Engagement beim Ballett der Niedersächsischen Staatsoper in Hannover (unter M. Balkan), folgte er der Einladung des damaligen ersten Ballettmeisters D. Bogdanić und schloss sich dem Ballett der Deutschen Staatsoper Berlin Unter den Linden an, wo er als Solist bis 2003 auf der Bühne stand. Dann startete er eine Freelance Karriere wo er sich vorallem auf die Zusammenarbeit mit dem Kroatischen National Ballett in Zagreb, sowie mit dem Ballettensemble aus Maribor und Ljubljana (Slowenien) konzentrierte.
Im Jahr 2005 wurde er zuerst Mitglied des Balletts des Slowenischen National Theaters Ljubljana und noch in der gleichen Spielzeit sein küntlerischer Leiter. In den folgenden fünf Spielzeiten war es ihm trotz der Grundsanierung der Oper und somit ohne eigene Bühne möglich 12 Premieren herauszubringen. Er schaffte es solche legendäre Choreographen, wie Hans van Manen, Robert North, Uwe Scholz und Twyla Tharp zu engagieren, die sich, durch das Slowenische National Ballett Ljubljana zum ersten Mal in Slowenien präsentieren ließen.
Im mehr als 90 jährigem Bestehen des professionellen Balletts in Slowenien kam es unter der Leitung von Jaš Otrin zu den bislang einzigen Co-Produktion zwischen den zwei großen Theatern Maribor und Ljubljana; Arhitektur der Stille und La Bayadere.
Zum 90jährigen Bestehen des Balletts in Ljubljana, Slowenien wurden auf seine Initiative die Balletttage ins leben gerufen.
Gemeinsam mit seiner Frau Bojana Nenadović kreierte er im Jahre 2009 das Ballett Schwanensee – diesmal…nach Prešeren, für das Festival Juni in Ljubljana, dessen Mitbegründer er auch ist. Das Stück zählte zu dem künstlerischen Ereignis, dass am meisten polarisierte. Für dieses Open Air Festival wurde eigens eine Bühne auf dem Prešeren Platz im Herzen der Stadt errichtet. In zwei Spielzeiten sahen sich ungefähr 30.000 Menschen die Vorstellungen an. Das war wahrscheinlich der größte Publikumsmagnet in der Geschichte des Nationaltheaters.
Während seiner Zeit als künstlerischer Leiter startete Jaš Otrin eine nationale Tänzer-Transitions- Reform, die einen weicheren und besser koordinierten Übergang für Tänzer nach ihrer aktiven Karriere in die zweite Berufsperiode bieten soll. Dieses Anliegen führt er unter anderem in seiner 2010 gegründeten Agentur OtrinArtManagement weiter.
Im Jahr 2012 wurde Jaš Otrin für zwei Spielzeiten als Company Manager beim Musiktheater im Revier GmbH engagiert, wo er für die Neuausrichtung des Balletts im Revier verantwortlich war. Dort übernahm er für die zwei folgenden Spielzeiten auch die Trainingsleitung der Kompanie und »coachte« einzelne Stücke des Repertoires.
Im Jahr 2015 schloss er ein verkürztes universitäres Grundstudium der Wirtschaftswissenschaften an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr (AKAD University) ab und in 2016 die Weiterbildung Musik- und Theatermanagement an der LMU München. Im Jahr 2017 wurden ihm die akademischen Grade Master of Arts (M.A.) von der Ludwig-Maximilians-Universität sowie der MBA – General Management von der Allensbach University verliehen. 2019 promovierte er an der LMU München mit dem Untersuchungsthema „Personalentwicklung im Theater. Zur bedarfsorientierten, prozessbegleitenden Weiterbildung und Förderung von Kunstschaffenden in der Sparte Tanz“.
Jaš Otrin ist auch ehrenamtlich engagiert. Zwischen 2008 und 2012 war er Mitglied des Verwaltungsrates der Prešeren Stiftung (Slowenien) und im Jahr 2013 saß er im Vorstand des Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik (DBfT). Zwischen 2013 und 2016 war Jaš Otrin 1. Vorsitzender des Fördervereins Tanzkunst Deutschland e.V., wo er die Organisation und Produktion des „Deutschen Tanzpreises“ verantwortete. Seit 2021 sitzt er als Vertreter der Abgabepflichtigen im Beirat der Künstlersozialkasse.